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Plastikfrei verpackt: essbare Biobeschichtung für Obst und Gemüse

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In der Obst- und Gemüseabteilung normaler Discounter wimmelt es von Plastik. Selbst wenn der Verbraucher zu einer Papiertüte greift, um zum Beispiel seine Äpfel darin zu verpacken, ist der Brokkoli immer noch mit Folie umwickelt — und die ungeschützten Avocados werden viel zu schnell schlecht. Jetzt bahnt sich allmählich eine Lösung an: essbare Verpackungen aus rein biologischen Stoffen.

Avocados sind oft erst hart – und dann schlecht

Avocados verhalten sich oft besonders ärgerlich: Beim Kauf sind sie häufig noch zu hart zum Essen und im nächsten Moment haben sie schon eklige dunkle Flecken im Fruchtfleisch. Dann landen sie unangetastet im Müll. Auch die Supermärkte selbst werfen am Ende eines langen Einkaufswagens immer wieder tonnenweise Früchte in den Müll, nicht nur Avocados, sondern auch viele andere Sorten. Das plastikverpackte Obst und Gemüse hält sich länger – aber zu welchem Preis?

Biobeschichtung ohne Geschmack, Geruch oder Farbe

Die Lösung für das Plastikproblem könnte die besagte Biobeschichtung sein, die zum Beispiel aus Alginaten besteht. Die natürliche Schutzschicht verhindert das Austrocknen und das Eindringen von Sauerstoff in die Frucht. Der Atmungsprozess wird verzögert, der Reifungsprozess blockiert. Die Alginate stammen aus den Zellen von Braunalgen, sie sorgen dafür, dass die Pflanzen flexibel bleiben. Auf der Frucht bewirken sie eine etwas längere Haltbarkeit, bei einer Avocado handelt es sich immerhin um ein paar Tage. Die Algenbeschichtung ist für den Verbraucher nicht erkennbar, sie besitzt keine Farbe, keinen Geschmack und keinen Geruch. Bislang wird sie ausschließlich auf Früchten mit Schale aufgebracht. Sie lässt sich mit warmem Wasser abwaschen, obwohl sie theoretisch essbar wäre.

Erdbeeren bilden eine eigene natürliche Wachsschicht

Auf Obst- und Gemüsesorten ohne Schale kommt es manchmal zu Problemen, zum Beispiel bei Erdbeeren. Die roten Beeren bilden mit der Zeit eine eigene Wachsschicht, die durch eine weitere Beschichtung zerstört würde. Und obwohl der von Menschen aufgebrachte Biofilm zum Verzehr zugelassen ist, sind einige Fragen rund um die lebensmittelrechtliche Zulassung noch nicht geklärt. Hier gibt es also noch gesetzlichen und materialbedingten Nachholbedarf, bis sich die Biobeschichtungen allgemein auf dem Markt etablieren.

Quelle: deutschlandfunk.de


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